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Druiden helfen dem kranken Cilian

v.l.: Frank Brunner mit Cilian, Tabea Ziet, Gerd Hanke

Dreijähriger Junge kam taub zur Welt, wäre fast auf der Intensivstation gestorben. Er kann nun eine Delfintherapie beginnen.

Cilian kam im Februar 2011 taub zur Welt. Wenig später wurde ihm ein Implantat eingesetzt, doch während der Operation kam es zu Komplikationen – Cilian musste auf die Intensivstation. Im Gegensatz zu anderen Menschen in ihrem Alter geht Tabea Zietz (23) nicht zu Verabredungen oder in Clubs – ihr Sohn Cilian braucht ihre ganze Aufmerksamkeit: „Ich bin froh, wenn ich mich abends mal hinlegen kann“, sagt sie.

Als sie vor drei Jahren mit Cilian schwanger wurde, war sie gerade in ihrer Ausbildung zur Hauswirtschafterin: „Die Ausbildung habe ich fertig gemacht – zwischen Krankenhaus und Prüfungsbüchern.“ Tabea Zietz kümmert sich täglich 24 Stunden um Cilian, arbeitet in einem kleinen Nebenjob und ist auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Ihre Eltern unterstützen sie sehr. Cilians Vater verließ die junge Familie.

Von der Operation hat sich Cilian inzwischen erholt, leidet aber unter Entwicklungsstörungen, sein Sprachvermögen ist eingeschränkt: „Er entwickelt sich nicht weiter. Wir waren deswegen bei der Autismusberatung“, sagt Zietz. Cilian zeige viele Symptome von Autismus, so habe er Probleme beim Schlucken und Schwierigkeiten beim Essen. Manchmal verletzt er sich selbst. Autismus lässt sich jedoch erst sicher diagnostizieren, wenn er älter ist. Cilian bekommt Pflegestufe 2, um spezielle Therapieformen durchführen zu können, fehlt das Geld. Seit seiner Geburt versucht Tabea Zietz auf Cilians Schicksal aufmerksam zu machen: „Wir haben eine Facebook-Seite, und die Leute interessieren sich sehr für ihn.“ Bei einem Lehrgang für Eltern behinderter Kinder wurde Zietz auf die Delfintherapie aufmerksam. Sie glaubt fest daran, dass eine solche Therapie auch Cilian helfen würde.

„Ich bin als Webdesigner beruflich viel im Internet unterwegs und wurde so auf Cilians Geschichte aufmerksam“, sagt Frank Brunner. Er hat selbst einen Sohn in Cilians Alter und wollte der jungen Mutter sofort helfen. Als erstes stellte er Zietz eine Internetseite zur Verfügung. Brunner ist auch Schriftführer der Flensburger Druiden-Loge Nordmark und schlug seinen Logenbrüdern vor, für Cilian zu spenden. „Wenn man schon in einem Orden ist, der sich Wohltätigkeit auf seine Fahnen geschrieben hat“, sagt der 1.Vorsitzende der Loge Nordmark Gerd Hanke.

Mit freundlicher Genehmigung des Flensburger Tageblatts